Tawāf:
Der
Pilger soll sich in einiger Entfernung von der K‘aba-Wand so aufstellen,
dass sich der Schwarze Stein unmittelbar rechts von ihm befindet.
Er fasst dann die Niya (Absicht) zum Ankunftstawāf (oder Tawāf für
‘Umra), steht links von der Linie auf dem Marmorboden, so dass er dem
Schwarzen Stein direkt gegenüber steht und hebt beide Hände, wie beim
Takbīr im Gebet und sagt dann:
bismillah allahu akbar [Im Namen Allāhs, Allāh ist der Größte
O Allāh, ich glaube an Dich, ich halte Dein Buch für wahr, ich halte
mein Versprechen Dir gegenüber und folge dem, was von Deinem Propheten
Muhamed (Allāh segne ihn und gebe ihm Friede) überliefert wurde.]
Dann küsst er den Schwarzen Stein (Istlām), wenn möglich.
Oft wird es wegen der großen Menschenmenge nicht möglich sein, den
Schwarzen Stein zu küssen. In diesem Fall genügt es, ihn mit der rechten
Hand zu berühern und die Hand zu küssen.
Ist das auch nicht möglich, genügt es sogar dem Schwarzen Stein
gegenüber zu stehen, beide Hände oder die rechte Hand ausgestreckt zu
haben und zu sagen :
bismillāh allāhu akbar
Im Namen Allāhs, Allāh ist der Größte.
Dann beginnt er den Tawāf.
Der M‘utamer streckt nur einmal seine Hände waagerecht mit den
Handflächen zum Schwarzen Stein gerichtet. |
Der
Tawāf besteht aus sieben Umrundungen. Es ist Sunna, dass der M‘utamer
die ersten drei Umrundungen im Laufschritt und “Idtib‘ā” beim Tawāf
geht (wenn man danach Sa‘i) durchführt.
Laufschritt und Idtib‘ā sind nur für Männer und nur während des Tawāf
(wenn danach Sa‘i ist). Ist der Tawāf zu Ende, werden beide Schultern
nochmal
bedeckt.
An der Tür der K‘aba sagt er: [O Allāh, dieses Haus ist Dein Haus,
dieses Heiligtum ist Dein Heiligtum. Die Sicherheit kommt nur von Dir.
Dies ist der Zufluchtsort derer, die bei Dir vor dem Höllenfeuer Schutz
suchen!].
An
der Irakischen Ecke sagt er:
[O Allāh, ich suche bei Dir Zuflucht vor dem Zweifel und dem
Götzendienst, vor der Zwietracht, der Heuchelei und der Unsittlichkeit,
dem Unglück bezüglich Hab und Gut, bei der Gattin und bei den Kindern!).
Zwischen der Syrischen und der Jemenitischen Ecke sagt er:
[O Allāh, mach, dass meine ‘Umra angenommen wird und mein rituelles
Laufen belohnt wird! Mach, dass meine Sünden vergeben und meine Taten
angenommen werden!. Und mach aus meinen Taten einen Handel, der sicher
nicht ertraglos ist! Du bist der Allmächtige, der stets Vergebende].
Bei jeder Umrundung und, wenn der M‘utamer an der Jemenitischen Ecke
vorbeigeht, ist es wünschenswert, den Stein an dieser Ecke mit beiden
Handflächen oder mit der rechten Hand zu berühren. Ist das nicht
möglich, genügt es darauf zu zeigen. Es ist auch wünschenswert
Bittgebete an der Jemenitischen Ecke zu sprechen, denn das Bittgebet an
dieser Ecke wird erhört; 70 000 Engel sollen dabei „Amen“ sagen.
Während des Tawāf ist es wünschenswert, an der Jemenitischen Ecke
zu stehen. Wenn das Gedränge zu groß ist, geht der M‘utamer
weiter. |
Zwischen der Jemenitischen Ecke und dem Schwarzen Stein sagt der
M‘utamer:
[rabbana aatina fi dunya hasanatan wafil – aachirati hasanatan wa qina
adsaba-n-naar.]
[Unser Herr, gewähre uns Gutes in der Welt und im Jenseits Gutes und
schütze uns vor der Strafe des Feuers!] (Qurā‛n 2/201)
[O Allāh, ich suche bei Dir Zuflucht vor dem Unglauben, so wie vor der
Armut und der Demütigung im Dies- und Jenseits].
In den ersten drei Umrundungen wiederholt er:
[O Allāh, mach, dass meine ‘Umra angenommen wird, meine Sünden vergeben
werden und nimm meine ‘Umra gütig an!]
In den übrigen vier Umrundungen wiederholt er: [O Allāh, vergib und
erbarme, verzeihe und sei gütig! Übersehe, was Du weißt! Du bist der
Allmächtigste, der Freigiebigste].
Der M‘utamer soll viele Bittgebete sprechen für das Gute im Dies- und
Jenseits.
Am Ende des Tawāf, küsst er oder berührt oder zeigt auf den Schwarzen
Stein mit beiden Händen
Gebet nach demTawāf:
Nach dem Tawāf stellt sich der M‘utamer am Maqām Ibrahīm (Friede sei
auf ihm) möglichst so, dass der Maqām unmittelbar vor ihm steht. Bei
großem Andrang kann er auch an anderen nahegelegenen Stellen oder
überall sonst in der Moschee ein Gebet mit zwei Rak’āt verrichten. In
der ersten Rak‘a spricht er die Suren al-fātiha (1) und al-kāfirūn
(109), in der zweiten Rak‘a die Suren al-fātiha (1) und al-ichlās (112).
Allāh, erhaben sei Er, sagt im Heiligen Buch, dem Qurā‛n:
“und nehmt euch
die Stätte Ibrāhīms als Gebetsplatz“. (Qurā‛n 2/125)
Nach den zwei Rak‘āt des Tawāf spricht man folgendes Bittgebet:
[O Allāh, Du hast Deine Diener zu Deinem Heiligen Haus gerufen. Und ich
bin gekommen, um Deine Barmherzigkeit zu erflehen und Dein Wohlwollen zu
erlangen. Du, mein Herr, hast mir diese Gnade erwiesen. Bitte vergib
mir, denn Du bist der Allmächtige!].
Der Prophet Muhammad, Allāhs Segen und Friede auf ihm, sagte: „Der Tawāf
ist auch ein Gebet. Allāh hat es erlaubt, dass man dabei spricht. Man
soll aber nur Gutes sprechen“.
Zum Tawāf ist Reinheit von der größeren und der kleineren Verunreinigung
erfolderlich. Die Schamteile sollen auch bedeckt werden.
Wird der Tawāf unterbrochen, wegen des Fard-Gebets oder, um Wudū‛
(Gebetswaschung) zu erneuern, wird er vom Beginn derselben
Umrundung fortgesetzt, wo er unterbrochen wurde. |
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Al-Multasam
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